Literatur und Sachbuch
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Leseprobe »Die Rosenzüchter von Maria Laach«, Hubert vom Venn

 

… Charly Nusselein legte seine Kleidung sofort in einen Schrank und schloss die Tür ab. Noch einmal sollte sich Incitatus nicht auf seine perfide Art für den täglichen Liebesentzug rächen. Dem stand allerdings überhaupt nicht der Sinn nach Rache, da er mit Chili und Lira, den beiden Pferden von der Nebenwiese, einen wunderbaren Tag verbracht hatte. Gut, die Pferde hatten ihn nicht sonderlich beachtet, wenn er sich martialisch vor ihnen aufbaute. Incitatus hatte – rein ›toreroretisch‹ – dem Stier, pardon dem Pferd und somit quasi dem Tod ins Auge geschaut. Matador Incitatus ließ sich daher gerne mit einem Schälchen »Gourmet Gold Soufflé« von Charly Nusselein huldigen.
Als dieser gerade eine Dose »Ravioli Cucina« erwärmte, wieherte draußen ein Pferd. Gleichzeitig meldete sich Nusseleins Handy, Gottfried Zimmermann rief an.
»Du störst beim Essen«, schnauzte der Journalist, während Zimmermann bemerkte: »Wiehert dein Essen?«
Nusselein ging darauf nicht ein.
»Was kann ich für die Staatsmacht tun?«
»Pass auf«, antwortete der Kommissar. »Mir steht nicht der Sinn nach langen Gesprächen. Hältst du deine, öhm, Hospitantin für so vertrauensvoll, dass wir sie auf Einstein ansetzen könnten. Sie soll einfach mit ihm über sein Leben plaudern, alles aufschreiben und uns abends berichten. Du hast doch noch dein olles Aufnahmegerät? Vielleicht finden wir ja irgendwo in Einsteins Leben einen Punkt, der uns weiterbringt.«
»Du glaubst also fest, dass in Wirklichkeit Einstein umgebracht werden sollte und nicht ein unbekannter Penner oder Einbrecher.«
»Ja, das glaube ich fest. Irgendwie wollte jemand da mit der Hütte ein Zeichen setzen. Und weder Penner noch Einbrecher sind bisher bewiesen.«
Nusselein dachte nach. Man hörte, dass er schnaubende Geräu­sche von sich gab:
»Ihr wisst also immer noch nicht, wer der unbekannte Tote mit dem Ringelsöckchen ist?«
»Wär ’ne schöne Überschrift!«
»Kommt bestimmt einer drauf, wie ich meine Kollegen Pappenheimer kenne.«
»Also …«
»Also was?«
»Schnauze!«
»Jawohl, Herr Kommissar!«
»Also, deine, öhm, also Hospitantin …«
»Schon zweimal öhm!«
»Kannst du mal die Klappe halten, also … die wird über Einsteins Leben mit dem plaudern. Ich kümmere mich um den unbekannten Toten mit dem Ringelsöckchen und du versuchst mal mit all deinen bekannten Recherchemöglichkeiten …«
»Schleimer!«
»… hinter die Frage zu kommen, warum das Bundeskanzleramt für eine seit Jahren leer stehende Bruchbude aufkommt. Ruf meinetwegen den Regierungssprecher an.«
»Den habe ich in der Kurzwahl. Erst neulich habe ich von dem ein Statement zum Thema freilaufende Hühner in der Eifel eingeholt.«
»Warum du noch frei laufen darfst, die Meinung hätte mich schon eher interessiert.«
Nusselein maulte:
»Ich muss nicht für die Staatsmacht tätig sein. Ich kann morgen auch ausschlafen, dann mit Incitatus frühstücken und anschließend ›Good Times‹ singend in die Redaktion fahren und dort stundenlang einen Artikel über die Generalversammlung des Theatervereins Concordia Konzen redigieren.«
»Ist ja schon gut, du bist der Größte.«
»Genau das wollte ich hören. Also telefonieren wir uns morgen zusammen. Ich rufe jetzt Gaby an.«
Da Nusselein das Gespräch wegdrückte, hörte er auch nicht den Spott des Kommissars.
Gaby Armbruster meldete sich sofort. Nusselein verlegte seine Sprache auf eine Tonart, die er seine »BKA-Stimme« nannte:
»So, jetzt wird es ernst. Ich hole dich morgen ab und bringe dich an einen geheimen Ort. Dort musst du jemanden zu seinem Leben interviewen …«
»Aber ich weiß doch gar nicht …«, warf Gaby ein.
»Das kannst du schon, da bin ich mir sicher. Natürlich bekommst du morgen noch einige Hinweise von mir.« …

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