Literatur und Sachbuch
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1. Einleitung


Mit der »Operation Nordwind« endete am 25. Januar 1945 die letzte deutsche
Offensive an der Westfront. Die Deutschen hatten keine Ressourcen
mehr, um den Vormarsch der Alliierten ins Reich zu bremsen. Der deutsche
Widerstand war zusammengebrochen und das Ende des nationalsozialistischen
Terrorregimes war nur noch eine Frage von Wochen. Am 4. Februar
1945 legten Stalin, Churchill und der todkranke Roosevelt auf der Konferenz
von Jalta die Grundlagen für eine neue Weltordnung fest. Als »Vereinte
Nationen« wollte man in Zukunft über den Frieden in der Welt wachen. Der
handlungsunfähige Völkerbund, bei dem alle Beschlüsse einstimmig gefällt
werden mussten, sollte durch einen Sicherheitsrat ersetzt werden, in dem die
fünf mächtigsten Nationen der Weltgeschichte in Zukunft über das Schicksal
aller das letzte Wort haben würden.
Das besiegte, in immer größer werdendem Tempo kollabierende Reich
Adolf Hitlers stand vor dem Ende. 18,2 Millionen Soldaten mussten ihr Leben
lassen. Nicht genug damit, am Ende wurden auch noch Kinder und Greise
in die Schlacht geschickt. Jedoch die Kapitulation der deutschen Divisionen
war nicht mehr aufzuhalten, auch nicht gegen ausdrücklich ausgesprochene
Durchhaltebefehle.
Bis zum Ende des Krieges hatte Amerika mehr als drei Millionen deutsche
Kriegsgefangene gemacht. Die amerikanische Heeresführung, die auf eine
solch hohe Zahl nicht vorbereitet gewesen war, stand vor der schier unlösbaren
Frage: Was tun mit so vielen Menschen und wohin damit?
Einen Großteil der Gefangenen internierten die Befreier in den so genannten
Rheinwiesenlagern. Ihrem Schicksal widmet sich dieses Buch.
Kaum eine historische Begebenheit wird von der extremen Rechten so vereinnahmt
und verfälscht wie die Geschichte der Rheinwiesenlager. Bedauerlicherweise
zeigte aber auch die demokratische Mitte augenscheinlich wenig
Interesse an diesem Thema, und auch die Fachhistoriker hielten sich über
Jahrzehnte auffallend zurück.
Der Kanadier James Bacque hat mit seinem 1989 erschienenen Buch »Der
geplante Tod« ein Tabu gebrochen. Allerdings hat er mit seiner Darstellung –
willens oder nicht – der extremen Rechten in die Karten gespielt, indem er
behauptete, bis zu einer Million deutscher Kriegsgefangener seien gezielt
in den Rheinwiesenlagern ums Leben gebracht worden. Dass diese Zahlen
unhaltbar sind, wird dieses Buch im Folgenden aufzeigen. Es ist aber unbestritten
Bacques Verdienst, dass er mit seiner Publikation die Rheinwiesenlager
in den Fokus der öffentlichen Betrachtung gerückt hat.
Das vorliegende Buch will Aufklärung leisten. Dabei wird berücksichtigt,
dass es lange gedauert hat, bis sich die deutsche Bevölkerung die eigene
Schuld an den Kriegsverbrechen der Jahre 1939-1945 eingestanden hat. Das
zunehmend differenzierte Geschichtsbild, das sich in der Zwischenzeit entwickelt
hat, klammert weder die eigene Schuld noch die der Anderen, also
der heutigen Verbündeten und damaligen Feinde, aus. Auch die Autoren des
vorliegenden Buches erachten es als selbstverständlich, dass diejenigen, die
Europa von den Nationalsozialisten befreiten, die richtige Entscheidung trafen,
als man dem NS-Terror ein Ende bereitete.
Allerdings gilt es als unbestritten, dass die Alliierten hinsichtlich der Rheinwiesenlager
gegen die Genfer Konvention verstießen, die die Behandlung
und Rechte der Kriegsgefangenen festlegen. Das schmälert jedoch nicht ihr
Engagement bei der Wiederherstellung der Zivilisation nach dem Ende einer
mitleidlosen Ära entmenschlichten Massensterbens. Es fällt lediglich ein kleiner
Schatten auf ihr ansonsten großes Engagement.
Für die Mitarbeit an diesem Buch bedanken wir uns besonders bei den
Eheleuten Ute und Wolfgang Spietz (Bretzenheim), Frau Irma Nonnenmacher
(Böhl-Iggelheim) und Kurt Kleemann (Remagen). Unterstützung leisteten
die Kommunalarchive in Mainz, Bingen, Ludwigshafen, Siershahn, Koblenz
sowie das Landeshauptarchiv Koblenz. Wertvolle Hinweise gaben Walter
Häring (Urmitz) und Arno Baumann (Diez).

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